Nachrichten aus dem Kreisverband

Frauenpolitik geht uns alle an!

Am 8 März ist Internationaler Frauentag. Freiburg feiert ihn wie jedes Jahr mit vielen Veranstaltungen. Mit viel Engagement arbeiten traditionell zahlreiche Frauenvereine in Freiburg aktiv an umgesetzter Gleichstellungspolitik. „Doch wir dürfen nicht vergessen, dass alle Themen der Frauenbewegung bis heute nicht an Aktualität verloren haben!“ so Peggy Borchert vom Kreisvorstand, DIE LINKE. „Im Gegenteil, sie müssen in der Gegenwart sogar noch subtiler wahrgenommen und differenzierter bewertet werden.“

Rund 30 Jahre ist es her, dass deutsche PolitikerInnen ein internationales Abkommen zur Förderung der Gleichstellungspolitik unterzeichneten, die UN-Frauenrechtskonvention Cedaw. Vor wenigen Wochen konstatierte der UN-Frauenrechtsausschuss, Deutschland engagiere sich nicht gut genug in der Bemühung um die Gleichstellung von Männern und Frauen im Land. Noch immer liegen zum Beispiel die Durchschnittslöhne und -gehälter der Frauen rund 23 Prozent unter denen der Männer, was mehr ist als in den meisten anderen EU-Ländern. Auch bei der Besetzung öffentlicher Führungsposititionen mit Frauen ist Deutschland erst an drittletzter Stelle im europäischen Vergleich zu finden.

Ein Gleichstellungsgesetz, wie die LINKE fordert, lehnt die jetzige Bundesregierung jedoch ab. "Die vom Familienministerium gepriesene höhere Zahl der berufstätigen Frauen verdient ebenso nähere Betrachtung," gibt Peggy Borchert zu bedenken. "Denn es wird nicht erwähnt, dass es sich hierbei hauptsächlich um Teilzeit-Arbeit und sogenannte Mini-Jobs handelt."

Ganz aktuell wird die Diskrepanz zwischen propagierter und tatsächlicher Gleichstellung von Männern und Frauen in Deutschland deutlich an Beispielen aus der täglichen Presse. Eine Frau wird nach 30 Jahren unbescholtener Arbeit aufgrund eines ungeklärten Unterschlagungsvorwurfes wegen 1,30 Euro kurzerhand entlassen. Anderswo erhält der Chefarzt einer chirurgischen Abteilung zur Auflösung seines Arbeitsvertrages eine Abfindung in Höhe von knapp zwei Millionen Euro, weil er unter anderem des Öfteren chirurgisches Material in PatientInnen vergisst.

Peggy Borchert weiter:
"Allein mit dem sogenannten Thema Frauengesundheit können Bücher gefüllt werden. Denn mit verängstigten, zu Unsicherheit gegenüber dem eigenen Körper sozialisierten Frauen lässt sich enorm viel Geld verdienen." Die Vermarktung der Gesundheit und Krankheit speziell von Frauen sei zunehmend die einschneidendste und wirksamste moderne Methode der praktizierten Geschlechter-Ungleichheit.

Aus diesen und mehr Gründen ruft DIE LINKE anläßlich des Weltfrauentages auf zu konstruktiven Diskussionen und Zusammenarbeit mit und für Frauen in allen Lebensbereichen!

Um die Belange der Gleichstellungsbemühungen stärker und kontinuierlicher ins Blickfeld der Bevölkerung zu bringen, fordert die Bundestagsfraktion DIE LINKE, den 8. März als Weltfrauentag zu einem gesetzlichen Feiertag zu machen!